Samstag, 21. März 2009

Gut gegen Nordwind

Fängt man so einen Blog, einen neuen, unberührten, sich nach Inhalten sehnenden Blog, denn mit einem ganz besonderem Buch an? Ja und nein.

Gut gegen Nordwind. Von Daniel Glattauer

Lange blieb dieses Buch von mir ungelesen. Blieb unbeachtet in den Verkaufsregalen der Buchhändler stehen. Ein Phänomen: Wenn mir zu viele Menschen das gleiche Buch empfehlen, scheint sich in mir die Leselust zu sträuben. Ich glaube anscheinend, dass da etwas nicht stimmen kann. Durchschnittsgeschmack - das ist doch nichts für mich.
Eigenartig eigentlich. Daniel Glattauer war ein begnadeter Kolumnist der Zeitung der Standard. Schrieb pointiert und scharf beobachtet. Aber gute Bücher schreiben ist ja noch mal was anderes. Leichtlesebücher, so nenne ich sie oft. Bücher die manchesmal keinen Tiefgang erfordern. Strand- oder Einschlaflektüre. Gut gegen Nordwind fiel für mich in diese Rubrik.

Wieso greift man dann doch zu einem "Leichtlesebuch"? In meinem Fall haben sich solche Bücher ein wenig eingeschlichen, seit meine kleine Tochter auf der Welt ist.
Das schlafentzugbeeinträchtigte Gehirn ist des öfteren dankbar für diese leicht lesbare Belletristik. Bitte nicht falsch verstehen. Hera Lind werdet ihr hier in diesem Blog nicht finden. So weit wird es nie kommen! Und falls Hera Lind großartige Bücher schreiben sollte und ich dies einfach nicht weiß: Verzeihung!

Genug geschwafelt.

Gut gegen Nordwind

Liebesliteratur der Jetzt-Zeit. Luftig-leicht. Virtuell. Mit ungeahnten Folgen. Lieber Autor, lieber Herr Glattauer, mit wie vielen Frauen hatten Sie unerlaubten e-mail Kontakt um diese witzig-spritzigen, tiefsinnigen, vielschichtigen Dialoge schreiben zu können?
Denn um e-mail Dialoge handelt es sich. Zwei Unbekannte erobern sich Zweisamkeit im virtuellen Raum. Ohne sich jemals zu sehen. Langatmig? Langweilig? Mitnichten!
Der Roman macht Lust, selbst e-mails an Unbekannte zu verfassen und abzuwarten was passiert. Vielleicht findet sich ja auch für uns eine Emmi Rothner oder ein Leo Leike. Jemand der uns Tag und Nacht bereichert. Der uns süchtig macht.


Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert. Leichte, liebenswerte, aber nie seichte Bereicherung der eigenen Gefühlswelt. So schön kann der Flirt mit dem oder der Unbekannten sein.

TausendundeinBuch

TausendundeinBuch. Ein hoch gegriffener Titel für einen Blog? Jedoch auf keinen Fall für ein Leseleben! TausendundeinBuch ist eine persönliche Leseliste. Und eine -hoffentlich - kurzweilige Vorstellung von verschiedensten Büchern. Bücher die gerade mein Leben begleiten.Bücher die mein Leben in der Vergangenheit bereichert - oder auch nichtbereichert - haben.